Warum Beagle für Tierversuche genutzt werden
Beagle sind von Natur aus äußerst menschenfreundlich, sozial und anpassungsfähig. Sie suchen aktiv die Nähe von Menschen und haben ein starkes Rudelverhalten. Diese Eigenschaften machen sie in der Forschung einsetzbar, da sie trotz der oft stressigen und unangenehmen Bedingungen in Laboren weniger Aggressivität oder Abwehrverhalten zeigen. Ihre Geduld und die Neigung, sich an Menschen zu binden, machen sie auch in Situationen, die für viele andere Hunde extrem belastend wären, relativ „kooperativ“. Die sanfte Art der Tiere macht es für Forschende leichter, sie in Versuchslaboren zu halten und an ihnen zu testen. Hinzu kommt die kompakte Größe der Tiere, die sie gut handhabbar macht. Leider werden Beagle schon so lange für Tierversuche genutzt, dass sich die Verfügbarkeit der Hunderasse dafür etabliert hat und es extra Zuchtbetriebe gibt, die Beagle für Labore züchten.
Im Jahr 2022 wurden 2.873 Hunde in Deutschland für Versuche genutzt. Die Anzahl der Tiere ist im Vergleich zum Vorjahr um knapp 200 Tiere angestiegen. Immerhin lässt sich im Vergleich zu 2021 ein leichter Rückgang der Tiere verzeichnen.
Ein Leben nach dem Labor
Die Hunde werden an die fünf Jahre für Versuche gehalten. Einige der Hunde, die die Tierversuche überleben, bekommen nach ihrer Zeit im Labor eine zweite Chance. Organisationen, wie die Laborbeaglehilfe, und engagierte Tierschützer:innen setzen sich für die Tiere ein und vermitteln sie in ein richtiges Zuhause. Die Hunde haben in ihrem bisherigen Leben kaum etwas von der Welt außerhalb des Labors kennengelernt. Für viele von ihnen sind die simpelsten Dinge neu und sie erfahren zum ersten Mal Zuwendung, haben Platz sich zu bewegen und sehen und spüren zum ersten Mal Gras unter ihren Pfoten. Manche der Tiere gewöhnen sich sehr schnell an ihr neues Leben, andere brauchen dafür mehr Zeit und viel Geduld. Mit liebevollen Menschen an ihrer Seite, die ihnen die Zeit und Aufmerksamkeit schenken, die sie brauchen, können diese Hunde lernen, das Leben in vollen Zügen zu genießen. Schritt für Schritt entdecken sie die schönen Seiten des Lebens – von ihren ersten Spaziergängen über Streicheleinheiten bis hin zur Geborgenheit in einer fürsorglichen Familie.
Tierarten in Tierversuchen
Hunde sind natürlich nicht die einzige Tierart, die für Tierversuche genutzt wird. Vor allem Nagetiere erleiden das gleiche Schicksal. Mäuse machen den größten Teil der verwendeten Tiere aus. Im Jahr 2022 wurden nach dem Bericht des Bundesinstituts für Risikobewertung 1.725.855 Tiere für Tierversuche genutzt. Davon waren:
- 72,4% Mäuse
- 12,3% Fische
- 6,4% Ratten
- 3,9% Kaninchen
- 1,6% Vögel
und den Rest machten 3,5% "sonstige Tiere" aus, dazu zählen neben Hunden unter anderem auch verschiedene Affenarten sowie Pferde, Katzen, Schweine und Reptilien.
Unser Konsum entscheidet mit
Bei Kosmetik hat man als Konsument:in mittlerweile die Möglichkeit tierversuchsfreie Produkte zu wählen. Auf der Seite von PETA gibt es eine Auflistung von Unternehmen, die keine Tierversuche durchführen. Darüber hinaus gibt es einige Siegel, die tierversuchsfreie Produkte kennzeichnen, unter anderem das internationale Leaping Bunny Siegel oder das Siegel Hase mit schützender Hand des Deutschen Tierschutzbundes.
Fazit
Tierversuche sind leider nach wie vor Realität in der Forschung und betreffen nicht nur kleinere Tiere, sondern auch den "besten Freund des Menschen". Wegen ihres sanftmütigen Charakters werden vor allem Beagles in Labors eingesetzt. Ein kleiner Trost ist, dass ein paar der Hunde nach der Zeit im Labor in ihr neues Leben durchstarten dürfen und die Chance bekommen die Welt in einem liebevollen Zuhause kennenzulernen. Mit der Wahl unserer Produkte können wir dazu beitragen, Unternehmen, die Tierversuche durchführen, nicht zu unterstützen und Unternehmen, die sich gegen Tierversuche einsetzen, zu stärken.