Zusammen ist man weniger allein
Kaninchen leben in der Natur in großen Gruppen zusammen. Sie sind soziale Tiere und sollten nicht alleine gehalten werden, sondern zusammen mit mindestens einem Artgenossen. Andere Tiere oder das Zusammenleben mit einem Menschen bieten keine ausreichende Alternative. Meerschweinchen und Kaninchen können zwar häufig problemlos miteinander gehalten werden. Allerdings ist die Haltung nicht artgerecht und ein Meerschweinchen ersetzt keinen Artgenossen, da die verschiedenen Tierarten nicht miteinander kommunizieren können.
Um einerseits Nachwuchs und andererseits Streitereien und Kämpfe zwischen den Kaninchen zu vermeiden, sollten männliche Tiere kastriert werden.
Platz für Freudensprünge
Kaninchen brauchen mehr Platz zum Leben als einen Käfig. Auslauf ist notwendig und sollte egal ob bei einer Haltung in der Wohnung oder im Garten gegeben sein. Wenn du deine Kaninchen drinnen hältst, ist es wichtig, die Wohnung oder das Haus sicher für die Tiere zu machen. Da Kaninchen gerne mal Dinge anknabbern, sollten insbesondere Kabel für die Tiere nicht erreichbar sein. Auch bei der Pflanzenauswahl ist es essentiell darauf zu achten, welche Zimmerpflanzen nicht giftig sind.
Bei Außengehegen solltest du darauf achten, diese gegen andere Tiere, wie Füchse, Katzen und Greifvögel abzusichern. Auch vor den Ausbruchstaktiken der Kaninchen selbst sollten die Gehege geschützt sein, denn diese sind gute Buddler, können aber auch höher springen, als man denkt. Ohne Probleme können Kaninchen über Objekte mit einer Höhe von 70 cm hüpfen. Wichtig in allen Gehegen ist auch immer eine Rückzugsmöglichkeit, hier sollte für jedes Tier ein Versteck vorhanden sein. Im besten Fall können die Verstecke auch als Aussichtsplattform für die Tiere dienen, damit sie einen guten Überblick über das Gehege haben und nach möglichen Gefahren schauen können.
Neugierige Nasen
Außerdem wichtig sind Beschäftigungsmöglichkeiten für die Tiere. Hier kann eine Kiste mit Sand zum Einsatz kommen, in der die Kaninchen nach Belieben buddeln können. Aber auch Stöcke zum Anknabbern oder Spielzeuge, die auf die Bedürfnisse der Tiere eingehen, wie springen oder graben. Beim Kauf von Artikeln für die Tiere sollte immer darauf geachtet werden, dass die Materialien natürlich sind und dem Tier beim Anknabbern nicht schaden. Kaninchenspielzeuge können zum Beispiel Tunnel und Röhren sein, darin können sie sich verstecken und haben einen Rückzugsort, auch Bälle und Futterspielzeuge können eine tolle Beschäftigung für die Tiere sein.
Feinfühlige Fellfreunde
Für die Tiere ist es kein Spaß hochgehoben zu werden. Sie sind Fluchttiere und das Hochgehoben werden bedeutet für sie viel Stress. Auch laute Geräusche und hektische Bewegungen sollten im Umgang mit den Tieren möglichst vermieden werden. Im Sommer können die heißen Temperaturen zum Verhängnis werden, denn die kleinen Tiere sind stark hitzeempfindlich. Sie brauchen dann die Möglichkeit, sich an einen geschützten kühlen Platz zurückzuziehen. Der Kaninchenstall darf nicht der Sonne ausgesetzt sein.
Kaninchen können eine Bindung zu ihren Menschen aufbauen, viele brauchen dafür allerdings Zeit und eine langsame Vorgehensweise, um Stück für Stück Vertrauen aufbauen zu können. Wenn Kinder mit im Haushalt leben, sollte ihnen von vornherein der richtige Umgang mit den Tieren beigebracht werden. Dadurch haben einerseits die Tiere ein behütetes Leben und andererseits kommt es bei den Kindern zu weniger Frustration, wenn sie wissen, wie sie eine Bindung mit den Haustieren aufbauen können.
